Donnerstag, 9. September 2010

Fix it around!

Liebe Windschätteler

Gerne würde ich das verpasste fix it arround nachholen. Einerseits sehe ich dass alle ein wenig "Veloeventmüde" sind und ich weiss gar nicht, ob ihr überhaupt Lust hättet, an einem Anlass mehr teilzunehmen.

Andererseits hätte ich extrem Lust darauf.

Gerne unterbreite ich euch einen Vorschlag:

Ich möchte unseren vereinsinternen Fixie Anlass in Aigle im Velodrome durchführen. Einerseits gibt es da die Möglichkeit, für alle einmal auf der Bahn zu fahren und andererseits könnte ich euch (statt einer einfachen Fixieausfahrt) in die verschiedenen Bahndisziplinen einführen. Drittens wäre der Anlass wetterunabhängig.

Wenn ich genügend positive Rückmeldungen bekomme, würde ich versuchen, die Bahn in Aigle zu mieten.

Einige Infos dazu: Die Miete beträgt Fr. 30.- pro Person - jedoch mindestens 300.- für 2 Stunden. Das heisst wir müssten Minimum 10 Leute sein (bei weniger würde es dann teurer, sprich bei sechs Personen dann Fr. 50.-) Für An- und Rückreise inkl. Bahnfahren müssten wir sicherlich einen guten halben Tag rechnen. Da ich nicht weiss, wie die Bahn ausgebucht sein wird, werde ich bei genügend Interesse mit Aigle Kontakt aufnehmen und nach freien Daten fragen. Danach würde ich mich wieder bei euch melden. Weil ich darauf angewiesen bin, dass möglichst viele Leute kommen (wegen den Kosten und dem Aufwand) beschliesse ich, dass der Event auch für Freunde und Bekannte der IG Windschatten offen wäre.

Es würde mich enorm freuen, mit unserem Verein diesen Anlass durchführen zu können und hoffe auf wirklich grosses Interesse und viele Rückmeldungen.

Bis bald

Päsci

Dienstag, 7. September 2010

Züri Metzgete

Warum müssen diese Sch....rennen auch immer so früh beginnen? Einmal mehr klingelte der Wecker Sonntags um 4.30 in der früh. Ich schleppe mich aus dem Bett, koche mir Pasta und püriere sie mit dem Stabmixer. Schmeckt scheusslich, soll aber laut einem erfahrenen (hier nicht namentlich genannten) Sportmediziner Wunder wirken. Ich würge sie hinunter und trinke noch einen Kamillentee mit 300g Honig (auch dies soll Wunder wirken). Mir ist speiübel, "aber da musst du durch", hat er gesagt. Mein linker Daumennagel schmerzt nicht so sehr, wie ich befürchtet habe. Derselbe wurde mit einem neuen Blatt der brodarschen Eisensäge am Vorabend durchtrennt. "Das mit dem Velorennen können sie vergessen", hat die Halbgöttin in weiss durch ihren Mundschutz geflüstert. "Denkst DU" habe ich zu mir gesagt.

Glücklicherweise ist es nicht so kalt wie befürchtet an dem besagten Morgen. Ein brummen ertönt und kurze Zeit später blenden mich zwei Scheinwerfer eines 2.5 t Offroader, welcher bei meiner Garage vorfährt. Der besagte Sportmediziner steigt aus, mit seiner Privatchauffeuse. Ich versichere mich, dass wir NICHT zu einem Radquer fahren, sondern an ein gewöhnliches Strassenrennen, was wir schon so viele male dieses Jahr gemacht haben. Mein Renner kommt hinter in die Karosse, ich in der Mitte, Chauffeuse und der mit dem Honig vorne.

Der Wagen rauscht durch die menschenleere Stadt und biegt auf die Einfahrt zur Autobahn ab. Die Dämmerung beginnt. Das Navi kennt den Weg (noch) nicht - wir schon. Nach einer kleinen Zusatzschlaufe in Zürich finden wir den richtigen Wegweiser zu unserem Ziel (oder Start, wie auch immer).
Der penisonierte Feuerwehrmann weist uns unseren Parkplatz zu (das Navi kennt den Weg nun auch) und plötzlich ist es still.

Die Startunterlagen sind ausnahmsweise mal in einem brauchbaren, tollen Rucksack. Es ist mir noch nicht ganz klar, wieso ich das finisher Geschenk vor dem Start bekomme - aber da ich es jetzt habe - könnte ich ja wieder nach Hause gehen. Stattdessen streife ich meine Rennkleidung über, ziehe die Handschuhe an und klebe meinen Daumen mit Klebeband straff ein (mir dem Verband vom Spital komme ich einfach nicht in den Handschu rein).

Helm auf, Logg eingeschaltet und mit einem Puls von 88 finde ich mich in Block A der Startaufstellung wieder. 2 Minuten bis zum Start.

50 Sekunden bis zum Start. Mein Finger schmerzt nicht.

Noch 30 Sekunden bis zum Start. Ich klicke mich in die Pedale ein.

Noch 10 Sekunden bis zum Start.

Ein Schuss ertönt.


22.12

Donnerstag, 2. September 2010

Dave's Delirium

Liebe IG Windschatten Fahrer/innen

oh du meine güte, habe mich endlich mal kundig gemacht über die geplante
Ausfahrt vom 18. September am Dave's Delirium von Norden nach Süden
(Basel - Luzern - Chiasso) und bin dabei schon fast ins Delirium
gefallen ohne die Pedale je einmal berührt zu haben !

Google Maps gibt für die Strecke von Basel nach Chiasso über Luzern
sagenhafte 327km an, dazu kommen noch die Höhenmeter für den Gotthard,
Monte Ceneri und den Hauenstein. Daher die Frage an euch: Hat hier
überhaupt jemand Interesse an einer solchen Mördertour nach dem King of
Mountain, Mänducat und Alpenbrevet?
Falls ja --> VIEL SPASS ALLEINE
Falls nein --> DANKE, organisiere gerne etwas kürzeres! Um so ein
bisschen abzuschätzen, was möglich ist, bitte ich euch mir mitzuteilen,
wer an diesem Tag für einen Ausflug mit dem Fahrrad zu haben ist.

Für eine Antwort bis am 5. September danke ich euch.

Gruss Dave

Erlebnisbericht Alpenbrevet 2010

Tage, Wochen und Monate sind seit der Anmeldung verstrichen und die ehrgeizigen Trainingsziele gingen Bach ab wie diesen Sommer. Nicht einmal die Verschüttung der Grimselpassstrasse war den Organisatoren ein Hindernis, das Alpenbrevet abzusagen. Auch Thomas Bucheli sagte schöneres Wetter voraus. Es gab also keine akzeptierbaren Ausreden mehr – da muss ich nun durch.

Tagwach um 3.40 Uhr, Abfahrt mit Igi’s Teambus und Ankuft bei sternenklarer Nacht in Meiringen: Stimmung sehr gut – das Alpenbrevet rocken wir. Metallica wärmt uns während dem Umziehen auf: Soll ich nun 1 oder 2 paar Socken anziehen? Was hat Igor angezogen? Fragen über Fragen.

Bei der Startnummerausgabe erster Kontakt mit Energy Drinks – igitt – und das nun den ganzen Tag gemischt mit Power-Gel – ist dies nun doch noch ein guter Grund um umzukehren?

Nur noch wenige Minuten zum Start – der Speaker verspricht noch besserers Wetter als Thomas Bucheli. Die Freude ist gross. 3, 2, 1 Start. Im grossen Tatzelwurm geht’s den Susten hoch und bereits verfolgen uns erste Regentropfen. Die Passhöhe erreicht. Energy Drinks, Powerriegel, Power Gel sollen mich auf den nächsten Pass hochbringen, doch mein Magen ist um 09.00 Uhr in der Früh noch nicht auf solche Sachen eingestellt – aber er akzeptiert. Die Abfahrt im Regen stimmt uns definitiv auf die folgende (Tor)tour ein. Es folgt der erste bange Moment: Spüre ich bereits einen Krampf im rechten Bein? Und der Wechsel zum Aufstieg bringt erste Müdigkeitskrisen. Doch langsam beginnt das Powerzeugs zu wirken. Der Zug beginnt zu rollen. Die Schöllenen vergeht wie im Flug und nur die Pflasterstrasse und der Gegenwind kurz vor dem Hospiz Gottardo laden zum (Ver)fluchen ein.

Immerhin ist uns der Süden mit dem Wetter wohlgesinnt. Perfekte Verhältnisse nach Airolo und Biasca. Der Lukmanier empfängt uns wieder mit Regen und starken Windböen. Endlich mal was Rechtes zwischen die Zähne. Die Bouillon und Brot und Käse stärken. Schlotternd im Tal angekommen – ist ja nichts Neues. Den Aushang mit den Cremeschnitten lässt mich von einem gemütlicheren Leben träumen und bald hätte ich den Aufstieg zum Oberalp verschlafen, wären nicht Sponser Powergels mit Koffein mit mir auf der Tour. Aber wo bleiben auf der Passhöhe das Schnitzel mit Pommes Frites und ein kühles Bier? Der Geist beginnt abzudriften.

Die gute Nachricht vom Tag: Es sind nur noch 1300 Höhenmeter bis zum Susten und die Beine funktionieren noch. Aber dieser Aufstieg ist lang und erst 200 Höhenmeter vor der Passhöhe wird die Strasse zum ersten Mal für 5 Meter flach. Aber die guten Seelen am Verpflegungsposten wissen uns für die Abfahrt zu motivieren. Mit allen Schutzengeln beten wir uns nach Innertkirchen hinunter. Die Abfahrt ist saukalt, es regnet in Strömen, der Nebel verhindert die Sicht, die Sonnenbrille (war wohl zu optimistisch) ist angelaufen und die Dämmerung beginnt.

Im Tal und kurz vor dem Ziel – die Euphorie fehlt. Die menschlichen Grundbedürfnisse nach trockenen Kleidern und Wärme nehmen überhand. Das Ziel zum Greifen nah. Der letzte Aufstieg, die letzte Abfahrt. Erschöpft, schlotternd im Ziel – die Bouillon verschüttet. Die Pasta lustlos verdrückt. Erst das Sauna-Auto und trockene Kleider bringt „Stimmung“ auf. Und langsam erwacht der Geist und realisiert, was wir soeben geleistet haben.

Ein grosser Dank an Igi mit seinem wärmenden Teambus!

Dave