Ende gut, alles gut? Kann man wohl so
sagen, denn die Königsetappe haben wir uns für den letzten Tag
aufgehoben. Wir? Ja, 2 von 3. Leider hat Frank's Schulter die
Kontrolle über seine Rennradausfahrten übernommen, sodass er heute
nach dem Morgenessen forfait geben und sich eine kürzere, flache
Etappe aussuchen musste. Dies ist ein herber Rückschlag, fehlt doch
nun ein wichtiger Teil des Motors im Team, welcher wir auf der
heutigen Etappe gut gebrauchen könnten.
Dies sind die geplanten Etappendaten:
Inca (120 m.ü.M.) – Coll de sa Batalla (579 m.ü.M.) - Coll dels
Reis (723 m.ü.M.) - Sa Calobra (0 m.ü.M.) - Coll dels Reis (723
m.ü.M.) - Coll Puig Major (880 m.ü.M.) - Soller (56 m.ü.M.) - Coll
de Soller (501 m.ü.M.) - Palma (0 m.ü.M.).
So geht es also nach einer kurzen
Zugfahrt in Inca gleich los mit dem ersten Anstieg zum Coll de sa
Batalla, ein dankbarer Pass mit gleichmässiger Steigung, weiter über
eine längere Anhöhe zu einer Verzweigung (550 m.ü.M.), welche wir
heute nochmals sehen werden. Wir machen nun einen kleinen Abstecher
über den den Coll dels Reis (723 m.ü.M.) bis nach Sa Calobra (0
m.ü.M.) und wieder zurück. Man munkelt, dass die Nordseite des
Passes landschaftlich und rennradtechnisch so einiges zu bieten hat.
Kurz nach der Passhöhe liegt tatsächlich ein wunderbares Panorama
vor uns.
Gefesselt und mit etwas Respekt vor den
vielen steilen Serpentinen machen wir uns auf die Abfahrt nach Sa
Calobra, vorbei an den Profis der Sky-Mannschaft. Sa Calobra ist ein
süsser, kleiner und verlassener Ort mit ganz eigenem Charme.
Der Respekt von der Auffahrt zurück
auf den Coll del Reis legt sich unterwegs langsam, als sich zeigt,
dass auch dieser Pass ganz gut zu befahren ist. Uns kreuzen viele
andere Rennradfahrer, unter anderem Profis des
Joker-Merida-ProCycling-Teams. Ob sie uns noch einholen, bevor wir
oben sind? Wir haben ja schon gestern einige lustige Erfahrungen mit
Profis am Berg gemacht... Werden wir wohl sehen... Nun verziehen sich
auch langsam die etwas dickeren Wolken hier in den Bergen und uns
bietet sich nochmals ein tolles Panorama – mit Sonnenschein ;-)
Während unserem Touristengetue mit den
Fotoapparaten flitzen nun die Joker-Profis wie die wahnsinnigen an
uns vorbei den Berg hinauf zum Begleitfahrzeug auf der Passhöhe, wo
ihnen am Ohr brav Blut genommen und das Laktat gemessen wird.
Dies lässt uns schmunzeln – ob sie
wohl unseren Hauptsponsor bemerkt haben? Prost. Wieder bei der
Verzweigung angekommen wartet nun der höchste Pass auf der Insel,
der Coll Puig Major (880 m.ü.M.). Eine knappe halbe Stunde dauert
der mit viel Gegenwind gesegnete Aufstieg bis zum Tunnel, welches den
eigentlichen Puig Major unterquert. Die Abfahrt nach Soller ist
traumhaft, wunderbarer Ausblick aufs Meer, super ausgebaute Strasse,
und die Temperaturen steigen mit jedem Meter, welcher wir uns dem
Meeresspiegel nähern mehr an. Die erste kurzärmlige Ausfahrt dieses
Jahr – und das im Februar, toll!
Heute verzichten wir auf die
Kaffee-Pause und drehen gleich ab Richtung Coll de Soller (501
m.ü.M.), der letzte Pass für heute. Langsam aber sicher macht sich
nach 4 Stunden der leise knurrende Magen bemerkbar – gut erzogen
schnurrt er aber nach etwas Riegel und Gel nur noch. Mit gutem Tempo
fliegen wir Palma de Mallorca entgegen wo die heutige Tour endet.
Tour Stats: 118km, 2719 Hm.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen